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Im Juni blüht der wunderschöne aber durch und durch giftige Fingerhut. Für taumelland schon immer der inoffizielle Beginn des Sommers. Normalerweise wächst der Fingerhut schüchtern am Wegesrand oder auf kleinen Lichtungen im Wald. Aber durch das – von der anhaltenden Trockenheit, der Hitze, dem Borkenkäfer und den kaputtgesparten Forst-Revieren verursachte – Fichtensterben in den letzten Jahren, sind im Taunus große sonnendurchflutete Freiflächen entstanden. Das sind ideale Bedingungen für die Verbreitung des Fingerhuts. Und so leuchten seine purpurnen Blütenkelche überall auf den Aufforstungsflächen – wie hier auf der Hohen Wurzel – zwischen den Gräsern hervor. Auf Englisch heißt der Fingerhut übrigens foxglove. Das fand ich immer schon einen schöne Bezeichnung. Wenn ich mir so vorstelle, wie die Füchse im Juni die glockenförmigen Blütenkelche über ihre Pfoten stülpen und dann, wenn es dunkel wird, im Wald zu einem Tanzfest rufen, gemeinsam den Beginn des Sommers feiern und dazu ihre schmucken neuen Handschuhe tragen. Sicherlich: „Eine Bewegung gegen den Fleiß“! – um es mit Tocotronic zu sagen.
Der Anblick von Fingerhut löst seltsamerweise immer eine Fehlfunktion in meinem Hirn aus. Jedes Mal, wenn ich eines Fingerhuts ansichtig werde, beginnt meine innere Stimme zu sprechen und sagt: „ Lupines“ – genauer gesagt „give me all your Lupines“! Warum auch immer ist der Fingerhut in meinem Hirn fest mit dem Sketch von Monty Pythons verdrahtet, in dem der sozial engagierte Gesetzlose Dennis Moore den Reichen alle Lupinen stielt um sie den Armen zu geben. Das wird den edlen Räuber im Laufe des Sketches noch vor so einige unerwartete Probleme stellen …
Deshalb am Ende und zum Abschluss dieses Beitrags ein paar Zeilen aus dem Dennis Moore Song von Monty Pythons – auch wenn das augenscheinlich wenig mit Fingerhüten zu tun hat.
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