Taumelland hat sich bei den Profis umgehört und für Euch 9 Insidertipps für einen erfolgreichen Museumsbesuch zusammengestellt.
1. Express yourself !
Express yourself, Louvre 2015
Worum geht es bei dieser Museum-Besuchs-Kacke eigentlich wirklich? Richtig! Nur um Dich!
Also Bescheidenheit ist hier fehl am Platz.
Du bist jetzt hier und das ist nun einmal das Wichtigste! Was sind schon gefühlte 100 qm Leinwand gegen Dein neues Sommerhemd(1000 Likes)?!
Mantra: Die sind alle tot und ich auf Facebook!
Mit dieser Grundhaltung wirst Du jeden Museumsbesuch vollkommen unbeschadet überstehen – garantiert!
2. Habe einen Plan
Habe einen Plan, Louvre 2015
Das ist wirklich wichtig. Nur Rookies, Zwanghafte und Masochisten betreten die Ausstellungsräume eines Museums ohne einen genauen Raumplan.
Sonst wirst Du zwei Stunden später und nach dem dreihundertsten – sagen wir mal früh-barocken Landschaftsbild – feststellen, das Dir dein Kreuz schon weh tut, Du dringend einen Kaffee brauchst, aber die Arbeiten – wegen denen Du eigentlich gekommen bist – erst zwanzig Räume weiter hinten beherbergt sind und Du außerdem schon gar keine Lust mehr auf Museum hast.
Mit anderen Worten – das Museum hat gewonnen, die Kunst hat Dich fertig gemacht!
Merke: – Lass Dich nicht ansprechen – schau nicht nach links und rechts – geh mit niemanden mit – dann klappt das auch mit dem Kunstgenuss.
3. Gutes Schuhwerk
Gutes Schuhwerk, Louisiana Museum of Modern Art, 2014
Eure Schuhe sind euer wichtigster Ausrüstungsgegenstand bei einem Museumsbesuch – noch wichtiger als die Eintrittskarte.
Sie sollten gut profilierte Sohlen haben und bequem sitzen. Ähnlich wie beim Kauf von Wanderschuhen sollte man darauf achten das zwischen den Zehen und der Schuhspitze so ungefähr ein Daumenbreit Platz bleibt.
Eure Füße werden während eines Museumsbesuches durch das viele Stehen und Laufen um bis zu einer vollen Schuhgröße anschwellen und dann müssen die Schuhe immer noch bequem sein und dürfen nicht drücken.
Nichts ist deprimierender als einen erbaulichen Nachmittag im Museum wegen Blasen an den Füßen abbrechen zu müssen.
Besonders auch die dem Museumsbau eigene Überwältigungsarchitektur stellt eine echte Herausforderung dar:
Mit Beton ausgegossene ehemalige Turbinenhäuser von der Größe der Titanic wollen durchquert werden, Treppenhäuser die in ihrer Steilheit dem Weg nach Cirith Ungol um nichts nach stehen, eine Raumaufteilung die den Ariadnefaden zu einem unentwirrbaren Wollknäuel degradieren würde, Kilometer lange Gänge, Brücken, Tunnel, Türme, nackter Fels etc. .
Also sucht vor Eurem nächsten Museumsbesuch das Schuhfachgeschäft Eures Vertrauens auf und fragt nach MUSEUMSSCHUHEN! Wir empfehlen Schuhe in der Mokassinmachart oder Bergstiefel der Kategorie C (bedingt Steigeisen fest).
4. Never walk alone
never walk alone, tate modern, 2013
Der Weg zu zweit ist halb soweit! Nehmt Euch das zu Herzen und sucht Euch einen passenden „Museums-Mate“ . So wie der Rope-Mate beim Klettern stets ein Auge auf Euch haben wird, Euch an der Schlüsselstelle anspornt, blind versteht, dass diese blöde Route einfach unmöglich geschraubt ist und nach dem Klettern mit Euch noch ein Bier trinken geht, so wird auch der Museums-Mate immer für Euch da sein. Er hat ein Taschentuch parat, wenn Ihr tief gerührt seid, weiß den Weg zur Toilette und reicht Euch ein Wasser (gemeinsam rein geschmuggelt) wenn Ihr von Eurem Redeschwall mal wieder einen trocknen Hals habt – so wie ihr das jederzeit auch für ihn tun würdet!
Denn zu Zweit (oder auch zu Mehreren) macht das Alles doppelt so viel Spaß und ist halb so wild!
5. Bildet Banden
Bildet Banden, Kunsthalle Hamburg 2016
Warum nicht an einer Führung durch das Museum/Ausstellung teilnehmen.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
Du siehst nur die Highlights.
Du bekommst sachkundige Informationen zu den Werken.
Du kannst Fragen stellen.
Und falls Du mal nicht aufgepasst oder etwas nicht verstanden haben solltest, vielleicht weiß es ja dein Sitznachbar/in?!
Du hast einen eigenen Stuhl und sitzt immer in der ersten Reihe.
Du umgehst elegant alle unter Punkt zwei beschriebenen Probleme.
Falls Ihr trotzdem lieber auf eigene Faust unterwegs sein wolltet dann – meidet Banden!
6. Auf die Ohren bekommen
Auf die Ohren bekommen, Louvre 2015
Audioguides – eine Selbstverständlichkeit in jedem modernen Museum.
Hier entgeht Ihr dem Gruppenzwang und habt trotzdem im Idealfall Zugriff auf fundiertes Fachwissen.
Aber leider nur im Idealfall, manchmal sind die gesprochene Texte auf dem Niveau von:
„Dieses Bild ist eine Wonne, denn oben links da scheint die Sonne“
Umgekehrt gab es schon Ausstellungen, da hätte ich gerne einen gehabt, da ich doch ein wenig, nun sagen wir mal, auf dem Schlauch gestanden habe.
Hier können wir kein eindeutiges Votum abgeben.
Aber auf jeden Fall findet Ihr mit so einem Audioguide auf den Ohren auch im größten Trubel ein wenig Zeit zum träumen.
7. Leisure is the Mother of Philosophy
– sagte der englische Philosoph und Mathematiker Thomas Hobbes und damit hat er recht.
leisure is the mother of philosphy, Louvre 2015
Denkt dran, nach dem Museum ist vor dem Museum, also warum nicht eine Pause einlegen und sich einmal vor das Museum setzen? Die Sonne genießen, die Seele baumeln lassen, um dann später wieder erneut anzugreifen?
Maybe tomorrow!
8. Geht steil!
Geht Steil! Pinakothek der Moderne, 2015
Museen sind eine Quelle der Inspiration.
Also malt, zeichnet fotografiert etc. doch einfach selbst, wenn Ihr schon mal hier seid.
Nirgendwo sonst ist so viel Knowhow und Fachkompetenz über die unterschiedlichsten Wissenszweige hinweg auf einen Ort fokussiert:
Kunst, Geschichte, Pädagogik, Architektur, Design, Kultur, Ästhetik, Kommunikation etc…ein Museum ist immer im besten Sinne interdisziplinär.
Bedient Euch von diesem reich gedeckten Tisch!
„Photograph like a thief“ ist schließlich auch ein Leitstern von taumelland.de und selbst darauf sind wir nicht selbst gekommen. 🙂
9. Keine Spuren hinterlassen
Kunsthalle Hamburg, 2016
Insbesondere vergesst nicht schon wieder Euren Schirm!
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Taumelland hat sich bei den Profis umgehört und für Euch 9 Insidertipps für einen erfolgreichen Museumsbesuch zusammengestellt.
1. Express yourself !
Express yourself, Louvre 2015
Worum geht es bei dieser Museum-Besuchs-Kacke eigentlich wirklich? Richtig! Nur um Dich!
Also Bescheidenheit ist hier fehl am Platz.
Du bist jetzt hier und das ist nun einmal das Wichtigste! Was sind schon gefühlte 100 qm Leinwand gegen Dein neues Sommerhemd(1000 Likes)?!
Mantra: Die sind alle tot und ich auf Facebook!
Mit dieser Grundhaltung wirst Du jeden Museumsbesuch vollkommen unbeschadet überstehen – garantiert!
2. Habe einen Plan
Habe einen Plan, Louvre 2015
Das ist wirklich wichtig. Nur Rookies, Zwanghafte und Masochisten betreten die Ausstellungsräume eines Museums ohne einen genauen Raumplan.
Sonst wirst Du zwei Stunden später und nach dem dreihundertsten – sagen wir mal früh-barocken Landschaftsbild – feststellen, das Dir dein Kreuz schon weh tut, Du dringend einen Kaffee brauchst, aber die Arbeiten – wegen denen Du eigentlich gekommen bist – erst zwanzig Räume weiter hinten beherbergt sind und Du außerdem schon gar keine Lust mehr auf Museum hast.
Mit anderen Worten – das Museum hat gewonnen, die Kunst hat Dich fertig gemacht!
Merke: – Lass Dich nicht ansprechen – schau nicht nach links und rechts – geh mit niemanden mit – dann klappt das auch mit dem Kunstgenuss.
3. Gutes Schuhwerk
Gutes Schuhwerk, Louisiana Museum of Modern Art, 2014
Eure Schuhe sind euer wichtigster Ausrüstungsgegenstand bei einem Museumsbesuch – noch wichtiger als die Eintrittskarte.
Sie sollten gut profilierte Sohlen haben und bequem sitzen. Ähnlich wie beim Kauf von Wanderschuhen sollte man darauf achten das zwischen den Zehen und der Schuhspitze so ungefähr ein Daumenbreit Platz bleibt.
Eure Füße werden während eines Museumsbesuches durch das viele Stehen und Laufen um bis zu einer vollen Schuhgröße anschwellen und dann müssen die Schuhe immer noch bequem sein und dürfen nicht drücken.
Nichts ist deprimierender als einen erbaulichen Nachmittag im Museum wegen Blasen an den Füßen abbrechen zu müssen.
Besonders auch die dem Museumsbau eigene Überwältigungsarchitektur stellt eine echte Herausforderung dar:
Mit Beton ausgegossene ehemalige Turbinenhäuser von der Größe der Titanic wollen durchquert werden, Treppenhäuser die in ihrer Steilheit dem Weg nach Cirith Ungol um nichts nach stehen, eine Raumaufteilung die den Ariadnefaden zu einem unentwirrbaren Wollknäuel degradieren würde, Kilometer lange Gänge, Brücken, Tunnel, Türme, nackter Fels etc. .
Also sucht vor Eurem nächsten Museumsbesuch das Schuhfachgeschäft Eures Vertrauens auf und fragt nach MUSEUMSSCHUHEN! Wir empfehlen Schuhe in der Mokassinmachart oder Bergstiefel der Kategorie C (bedingt Steigeisen fest).
4. Never walk alone
never walk alone, tate modern, 2013
Der Weg zu zweit ist halb soweit! Nehmt Euch das zu Herzen und sucht Euch einen passenden „Museums-Mate“ . So wie der Rope-Mate beim Klettern stets ein Auge auf Euch haben wird, Euch an der Schlüsselstelle anspornt, blind versteht, dass diese blöde Route einfach unmöglich geschraubt ist und nach dem Klettern mit Euch noch ein Bier trinken geht, so wird auch der Museums-Mate immer für Euch da sein. Er hat ein Taschentuch parat, wenn Ihr tief gerührt seid, weiß den Weg zur Toilette und reicht Euch ein Wasser (gemeinsam rein geschmuggelt) wenn Ihr von Eurem Redeschwall mal wieder einen trocknen Hals habt – so wie ihr das jederzeit auch für ihn tun würdet!
Denn zu Zweit (oder auch zu Mehreren) macht das Alles doppelt so viel Spaß und ist halb so wild!
5. Bildet Banden
Bildet Banden, Kunsthalle Hamburg 2016
Warum nicht an einer Führung durch das Museum/Ausstellung teilnehmen.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
Und falls Du mal nicht aufgepasst oder etwas nicht verstanden haben solltest, vielleicht weiß es ja dein Sitznachbar/in?!
Falls Ihr trotzdem lieber auf eigene Faust unterwegs sein wolltet dann – meidet Banden!
6. Auf die Ohren bekommen
Auf die Ohren bekommen, Louvre 2015
Audioguides – eine Selbstverständlichkeit in jedem modernen Museum.
Hier entgeht Ihr dem Gruppenzwang und habt trotzdem im Idealfall Zugriff auf fundiertes Fachwissen.
Aber leider nur im Idealfall, manchmal sind die gesprochene Texte auf dem Niveau von:
„Dieses Bild ist eine Wonne, denn oben links da scheint die Sonne“
Umgekehrt gab es schon Ausstellungen, da hätte ich gerne einen gehabt, da ich doch ein wenig, nun sagen wir mal, auf dem Schlauch gestanden habe.
Hier können wir kein eindeutiges Votum abgeben.
Aber auf jeden Fall findet Ihr mit so einem Audioguide auf den Ohren auch im größten Trubel ein wenig Zeit zum träumen.
7. Leisure is the Mother of Philosophy
– sagte der englische Philosoph und Mathematiker Thomas Hobbes und damit hat er recht.
leisure is the mother of philosphy, Louvre 2015
Denkt dran, nach dem Museum ist vor dem Museum, also warum nicht eine Pause einlegen und sich einmal vor das Museum setzen? Die Sonne genießen, die Seele baumeln lassen, um dann später wieder erneut anzugreifen?
Maybe tomorrow!
8. Geht steil!
Geht Steil! Pinakothek der Moderne, 2015
Museen sind eine Quelle der Inspiration.
Also malt, zeichnet fotografiert etc. doch einfach selbst, wenn Ihr schon mal hier seid.
Nirgendwo sonst ist so viel Knowhow und Fachkompetenz über die unterschiedlichsten Wissenszweige hinweg auf einen Ort fokussiert:
Kunst, Geschichte, Pädagogik, Architektur, Design, Kultur, Ästhetik, Kommunikation etc…ein Museum ist immer im besten Sinne interdisziplinär.
Bedient Euch von diesem reich gedeckten Tisch!
„Photograph like a thief“ ist schließlich auch ein Leitstern von taumelland.de und selbst darauf sind wir nicht selbst gekommen. 🙂
9. Keine Spuren hinterlassen
Kunsthalle Hamburg, 2016
Insbesondere vergesst nicht schon wieder Euren Schirm!
Bonus Tipp
Bonus Tipp#1, Technikmuseum Berlin 2014
Bonus Tipp #2, Technik Museum Berlin 2014
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