Ich hoffe sie bleibt geöffnet. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der weitestgehend unbeachteten Baukultur der Rom*nja, die in Rumänien ihren Ursprung genommen hat. Gezeigt werden Hausmodelle, außerdem sind die Wände der Ausstellungsräume und der Eingangsbereich des HMKV anlässlich der Ausstellung neu gestaltet worden. Die Hausmodelle sind nach dem Vorbild von rumänischen Häusern angefertigt worden. Auffallend sind die bunten reich verzierten Fassaden, die gleichzeitige Anwendung unterschiedlichster Stilelemente, wie dorische Säulen und Pagoden an einem Gebäude. Ich würde den Architektur-Stil als im besten Sinne eklektizistisch bezeichnen. Die Modelle wirken wie aus einem Fantasy Roman oder einem Traum entsprungen.
Verblüfft hat mich bei der Fassadengestaltung die Verwendung von (Luxus-)Marken Logos wie Mercedes, Audi und Versace, die als Ornamente/Stuckarbeiten an die Fassaden angebracht worden sind. Die Embleme stechen auch bei dem neu gestalteten Außenbereich des HMKV sofort ins Auge. Manifestationen der „Neongötter“ der Konsumgesellschaft.
Im Begleittext zur Ausstellung gibt es einen Hinweis darauf. Zitat:
Die spezielle Ästhetik der Häuser hätte man in den 1980 Jahren vielleicht als „postmodern“ bezeichnet – heute könnte man von „Post-Internet-Ästhetik“ sprechen, welche sich durch das Feiern einer überdrehten Konsumkultur und des digitalen Bling Bling auszeichnet. Status-Symbole und Luxus-Markennamen ( … ) sind gerne und oft verwendete Versatzstücke in der Innen und Außengestaltung der Häuser. Diese Aneignungen, die vielleicht auch als „gebaute Emojis“ bezeichnet werden können, sind Ausdruck eines Selbstbewusstseins, das in manchen Fällen jedoch eher im Status der Behauptung verbleibt “.
aus dem Begleittext der Ausstellung
Wohnbau als Gegenentwurf zur erlebten gesellschaftlichen Stigmatisierung. Viele der vor allem in der rumänischen Stadt Timişoara von Rom*nja errichteten Gebäude werden mit fadenscheinigen Begründungen von der Stadtverwaltung wieder abgerissen, was die Teilhabe der Rom*nja am gesellschaftlichen Leben verhindert und ihrer Diskriminierung und Kriminalisierung von Seite der rumänischen Bevölkerung Vorschub leistet.
Ich würde mir so eine geometrisch gestaltete Fassade mit Versace Medusen in Wiesbaden wünschen, sie würde auf jeden Fall eine gelungene moderne Version zum in Wiesbaden allgegenwärtigen Historismus darstellen.
FAŢADĂ|FASSADE, Dortmunder U, Dortmund noch bis zum 11.04.2021.
Links mit Hintergrundinformationen zum Projekt:
Infos zur Werkstadt Mallinckrodtstraße und der Entstehung des Projekts: beides aus der Nordstadtblogger
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Zur Abwechslung mal ein spontaner Ausstellungstipp!
FAŢADĂ|FASSADE
Ein Projekt von:
HMKV (Hartware Medienkunstverein)
Interkultur Ruhr und
Werkstadt Mallinckrodtstraße mit Arbeiten des Teams Mallinckrodtstraße
im Dortmunder-U in Dortmund
Ich hoffe sie bleibt geöffnet.
Die Ausstellung beschäftigt sich mit der weitestgehend unbeachteten Baukultur der Rom*nja, die in Rumänien ihren Ursprung genommen hat. Gezeigt werden Hausmodelle, außerdem sind die Wände der Ausstellungsräume und der Eingangsbereich des HMKV anlässlich der Ausstellung neu gestaltet worden. Die Hausmodelle sind nach dem Vorbild von rumänischen Häusern angefertigt worden. Auffallend sind die bunten reich verzierten Fassaden, die gleichzeitige Anwendung unterschiedlichster Stilelemente, wie dorische Säulen und Pagoden an einem Gebäude. Ich würde den Architektur-Stil als im besten Sinne eklektizistisch bezeichnen. Die Modelle wirken wie aus einem Fantasy Roman oder einem Traum entsprungen.
Verblüfft hat mich bei der Fassadengestaltung die Verwendung von (Luxus-)Marken Logos wie Mercedes, Audi und Versace, die als Ornamente/Stuckarbeiten an die Fassaden angebracht worden sind. Die Embleme stechen auch bei dem neu gestalteten Außenbereich des HMKV sofort ins Auge. Manifestationen der „Neongötter“ der Konsumgesellschaft.
Im Begleittext zur Ausstellung gibt es einen Hinweis darauf. Zitat:
Wohnbau als Gegenentwurf zur erlebten gesellschaftlichen Stigmatisierung. Viele der vor allem in der rumänischen Stadt Timişoara von Rom*nja errichteten Gebäude werden mit fadenscheinigen Begründungen von der Stadtverwaltung wieder abgerissen, was die Teilhabe der Rom*nja am gesellschaftlichen Leben verhindert und ihrer Diskriminierung und Kriminalisierung von Seite der rumänischen Bevölkerung Vorschub leistet.
Ich würde mir so eine geometrisch gestaltete Fassade mit Versace Medusen in Wiesbaden wünschen, sie würde auf jeden Fall eine gelungene moderne Version zum in Wiesbaden allgegenwärtigen Historismus darstellen.
FAŢADĂ|FASSADE, Dortmunder U, Dortmund noch bis zum 11.04.2021.
Links mit Hintergrundinformationen zum Projekt:
Infos zur Werkstadt Mallinckrodtstraße und der Entstehung des Projekts:
beides aus der Nordstadtblogger
Werkstattgepräch Fassade
Ausstellungsbericht Fassade
Seite des HMKV zur Ausstellung
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