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In Orbit nennt sich eine Installation des argentinischen Künstlers Tomás Saraceno im K21 (Kunstsammlung Nordrheinwestfalen) in Düsseldorf. Die tonnenschwere Installation besteht aus feinmaschigen Stahlnetzen die fünf luftgefüllte „Sphären“ umschließen. Die gesamte Konstruktion ist in 25 Meter Höhe unter das Dach des Ständehauses (K 21) montiert und auf drei Ebenen frei begehbar.
Und das macht wirklich Spaß! Es beginnt damit, dass man, wie bei einer Reise in den Weltraum alles „irdische“ hinter sich lassen muss. Man betritt zuerst den „Weltraumbahnhof“: hier wird überprüft ob man überhaupt geeignet ist, in den Orbit zu starten: Ob man eine Berechtigung dazu hat, über passendes Schuhwerk (profilierte Sohlen) verfügt, keine gesundheitlichen Probleme hat etc.. Im nächsten Schritt wird man dazu aufgefordert alle seine Taschen zu leeren und all die ansonsten unverzichtbaren Dinge wie Smartphone, Portemonnaie, Wohnungsschlüssel, etc. – eben alles was potentiell herunterfallen könnte – in dafür vorgesehenen Spinte wegschließen.
Nun bekommt man den „Raumanzug“ – eine taschenlosen grauen Overall – ausgehändigt, den man sich über seine Alltagskleidung streifen muss. So ausstaffiert geht man eine kurze Rampe hinauf und mit einem ersten – für einen selbst – kleinen Schritt betritt man die eigentliche Installation. Es geht erstmal bergab und man muss sich an die Resonanz des Stahlnetzes gewöhnen. Desto fester man auftritt und desto schneller man unterwegs ist, desto stärker und heftiger beginnt das Netz zu schwingen. Man muss also in seiner Fortbewegung einen guten Kompromiss zwischen beherzten Vorwärtsschreiten und sanftem Vorantasten finden um nicht von den eigenen Bewegungen quasi „aus dem Orbit geworfen zu werden“ und in stolpern zu geraten. Nach einer Weile hat man dann den Bogen raus und bewegt sich nun im Takt seines eigenen „Moonwalks“ relativ sicher und ausbalanciert über das Stahlnetz und kann damit beginnen die einzelnen Ebenen der Installation zu erkunden.
Das ist schon ein wenig anstrengend und wenn man durch die transparenten Netzstrukturen 25 Meter in die Tiefe auf den Fußboden des Atriums und den kleinen Museumsshop blickt, dann kann einem schon ein wenig mulmig werden.
Wenn man genug von der Einsamkeit des Weltraums bekommen hat, kann man auch in den geselligeren „Spinnenmodus“ umschalten. Hierfür legt man sich einfach flach auf das Stahlnetz und schließt die Augen. Das Netz überträgt selbstverständlich nicht nur die eigenen Schwingungen sondern auch die aller anderen Besucher*innen der Installation. So kann man still daliegen und den Bewegungen der Anderen nachspüren. Wie weit sind sie wohl entfernt? Aus welcher Richtung kommt die Amplituden etc. „In Orbit“ ist auch ein sehr sinnliches Kunstwerk“.
Für Alle, für die Spaß und Kunst kein Widerspruch ist und die außerdem Schwindelfrei sind, spricht taumelland eine klare Empfehlung zum Besuch der Installation „in Orbit“ im K21 aus.
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