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A Bouquet of Love I Saw in the Universe
Ein paar Worte zur bemerkenswerten Ausstellung:
Ich habe die Ausstellung im Berliner Gropius Bau im Juni besucht und eigentlich bei dem Titel der Retrospektive.: „A Bouquet of Love I Saw in the Universe” etwas heiter Sinnliches erwartet.
Aber dem war nicht so: desto weiter ich durch die Ausstellungsräume voranschritt, desto mehr beschlich mich ein Gefühl der Beklommenheit. Die Retrospektive entfaltet das Werk von Yayoi Kusama chronologisch und besteht zum großen Teil aus Rekonstruktionen von auf früheren (historischen) Ausstellungen gezeigten Installationen/Objekten.
Das Beklemmende daran ist, dass es sich für mich zunehmend verrätselte, was ich da eigentlich zu sehen bekomme: Kunst als Selbsttherapie (Heilmittel) einer Zeit ihres Lebens psychisch kranken Künstlerin? Das wäre ein alt bekanntes Narrativ aus der Kunstgeschichte und zu eindimensional.
Wie sehr folgten ihre „Orgy Parties“ einer Ökonomie der Aufmerksamkeit um sich mit kalkulierten Skandalen am Kunstmarkt der späten 60er Jahre durchzusetzen? Vielleicht sollte ich auch besser alle interpretatorische Distanz fallen lassen um ganz in die Betrachtung ihrer „Infinity Nets“ eintauchen zu können? – Kurz gesagt kam mir bei dem Ausstellungsbesuch mein Kunst-Kompass abhanden und ich war mir nicht mehr sicher, was nun „Schein“ und was „Sein“ ist und wenn überhaupt: Wer hat da eigentlich wen benutzt? Meiner Meinung nach fließen bei Yayoi Kusama Werk und Biographie so sehr ineinander ,dass ihre Persönlichkeit selbst Teil ihres Werkes geworden ist.
In ihrer Kunst wiederholt sich ihre persönliche Erfahrung der Selbstauflösung/Auslöschung.
Wie schon gesagt: heiter war das Ganze nicht.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 12.08.2021, wer von euch Zeit und Lust hat und vor allem noch eine Eintrittskarte ergattern kann, der/die sollte da hingehen.
Yayoi Kusama: Eine Retrospective
A Bouquet of Love I Saw in the Universe
23. April bis 15. August 2021
Berlin Gropius Bau
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