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5 Aufnahmen, Nationalpark Bayerischer Wald, Juni 2018
Am Rachel in der Kernzone des Nationalparks Bayerischer Wald reckt sich ein Skelettwald empor.
Der Nationalpark Bayerischer Wald wurde 1970 gegründet und ist der älteste Deutschlands. Angedacht war er vor allem auch als Maßnahme zur Tourismusförderung in einer damals strukturschwachen Region. Neben der vielen Überzeugungsarbeit für die Idee vor Ort, war bei seiner Gründung eines seiner Grundprobleme, dass niemand eine genaue Vorstellung davon hatte, wie so ein „Nationalpark“ eigentlich theoretisch wie auch praktisch abgegrenzt und gefasst werden sollte.
Was heißt „Nationalpark“ eigentlich konkret? Und welche Regeln sollten dort gelten, und was sollte eigentlich in ihm geschützt, bewahrt und oder auch gefördert werden?
Für die Kernzone des Nationalparks entschied man sich dann für ein radikales Konzept:
Es sollten keine forstwirtschaftlichen Eingriffe in den Wald mehr vorgenommen werden. Der Wald sollte sich in diesem Gebiet selbst überlassen bleiben und sich wieder selbst regulieren. So würde im Laufe – man muss leider sagen – der Jahrhunderte, irgendwann wieder ein Urwald entstehen.
Als dann 1995 der Borkenkäfer über den Bergfichtenwald herfiel, griff man dann seitens der Nationalparkverwaltung auch tatsächlich nicht ein. So blieben von dem ursprünglichen Bergfichtenwald am Rachel nur dessen Skelette übrig, die man folgerichtig auch nicht – wie sonst üblich – entfernte. Heute wächst zwischen den alten Baumskeletten ein neuer Wald heran.
Wenn man über den Gipfel des Großen Rachel wandert hat man wahrhaft heroische Fernblicke.
Gen Osten verliert sich der Blick über die scheinbar endlosen Wälder des Nationalpark Šumava (dem tschechischen Pendant zum Nationalpark Bayerischer Wald ), nach Westen hin schaut man tief nach Niederbayern hinein und im Süden – also bei guter Sicht J – da kann man sogar die Alpen sehen. Zwischen alldem aber, da stehen wie klagende Molltöne die Bäume des Skelettwaldes.
Skeleton tree, Nick Cave and the Bad Seeds, Skeleton tree 2016
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